Wie heisst es so schön: Redet Ihr noch miteinander, oder habt Ihr
schon geerbt? Die rund 40 Mitglieder der Familie Taittinger haben schon geerbt.
Zu dem Vermögen, für das Pierre Taittinger 1932 den Grundstein legte, gehören
das berühmte Champagner-Haus, die Nobelglasmanufaktur Baccarat, die Parfummarke
Annick Goutal sowie ein Hotelimperium, das Low-Budget-Ketten und Perlen wie das
«Crillon» in Paris oder das «Martinez» in Cannes vereint...
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Vinum ... All das wird jetzt versilbert, auf Drängen der einen und unter
Protest der anderen. Käufer ist der amerikanische Investmentfonds Starwood, der
sich allerdings hauptsächlich für die Hotels interessiert und die restlichen
Konzernteile wohl gleich wieder zum Verkauf ausschreiben wird. Aber wie
konnte eines der letzten grossen Familienunternehmen Frankreichs so weit kommen?
Die Taittingers plagt ein kurioses Problem: Ihre Aktien stehen zu gut. Die
Familie zahlt mehr Vermögenssteuer, als die Firma an Dividende abwirft. Kein
Problem für diejenigen, die einen Platz im Konzern haben, wie Aufsichtsratschef
Claude Taittinger und seine Nichte, Firmenpräsidentin Anne-Claire Taittinger.
Alle anderen fordern jetzt ihr Stück vom über zwei Milliarden Euro teuren Kuchen
selbst wenn es das Ende des Imperiums bedeutet. Das Champagner-Haus könnte
immerhin in Familienhand bleiben: Der harte Kern des Clans hat sein
Kaufinteresse angedeutet. Das haben aber auch diverse andere, darunter angeblich
Champagne Roederer und Pernod Ricard.
Quelle: Vinum |