Das Weingut Egon Müller-Scharzhof liegt im
Anbaugebiet Mosel. Die sehr bedeutende Rieslinglage Scharzhofberg wird von
diesem Weingut seit Generationen bearbeitet. Egon Müller zählt, mit seinen
edelsüßen Rieslingen, zum Deutschen Weinadel. Ab Hof Verkauf ist in diesem
Weingut ein Fremdwort.
Das Dorf Wiltingen steht auf den Resten einer
bedeutenden römischen Villa. Villa ist in diesem Zusammenhang als ein großer
landwirtschaftlicher Komplex mit Gutshaus und Ökonomiegebäuden zu verstehen.
Möglicherweise erstreckte das Areal dieser Villa sich von Kanzem im Westen bis
nach Niedermennig im Osten.
Die erste Nennung Wiltingens findet sich um 1030/1037. In der großen
Moselfehde hat der Probst Adalbero von St. Paulin, ein Bruder des Luxemburger
Grafen und Schwager des deutschen Kaisers Heinrich sehr viel Kirchengut an sich
gerissen. Er war korrekt zum Bischof von Trier gewählt worden, doch wollte sein
Schwager, der Kaiser, das nicht dulden, weil er eine zu große Machtkonzentration
der Luxemburger nicht wünschte. Nach der Beilegung der großen Moselfehde wurde
der Babenberger Poppo Bischof von Trier. Es gibt dann aus dem Jahre 1030 ein so
genanntes Sühnetestament des Propstes Adalbero, darin schenkt er die Investitur
der Mutterkirche Wiltingen und die Appertinenzien dazu an das Kloster Prüm, sie
sind aber nie dorthin gelangt. Im Jahre 1037 gibt es dann, wohl nachdem
inzwischen diese ganzen Räubereien des Propstes beigelegt waren, eine
Bestätigungsurkunde vom Bischof Poppo. Darin bestätigt er dem Kloster St. Marien
ad Martyres, die Investitur der Ecclesia in Wiltingen und fährt fort ...ibidem
sunt quattuor mansus et quarta pars unius pratum quoque et terra salica...
Diese Fläche könnte ungefähr dem Kernareal des Scharzhofs wie es sich dann
nachher darstellte entsprechen.
Das Kloster St. Marien wurde etwa um das Jahr 700 vom heiligen Luidwin im
Zusammenwirken mit dem heiligen Willibrod gegründet. Luidwin war, bevor er
Bischof von Trier wurde, in weltlichen Ämtern tätig und gehört zu den Ahnen des
späteren salischen Kaiserhauses. Im Jahre 1340 taucht dann erstmals der Name
Scharz auf. Im Cartular (Güterverzeichnis) der Abtei steht zum Jahre 1340:
Ulricus canonicus ab Longyon gibt an das Kloster St. Marien
quattuor journalia
terre (!) vineate (!)sito in confinio ville de Wiltingen in monte ibidem
vulgariter nuncupato schayrth. (Das y wird nicht gesprochen).
Im Jahre 1792 beschloss die französische Nationalversammlung auf Antrag des
Bischofs Talleyrand, die entschädigungslose Enteignung des gesamten
Kirchenbesitzes in Frankreich. Ausgenommen war nur das Eigentum von in der
Pflege und Erziehung tätiger religiöser Institutionen. 1794 wurde Trier erobert.
1795 wurde für das Gebiet links des Rheines auch die Konfiskation des
Kirchenbesitzes beschlossen. Für Wiltingen und den Scharzhof, das ja zu
Luxemburg gehörte und damit zum Département des Fôrets, schlug die Stunde am
Onzième thermidor de lan cinq. An diesem Tag (31. Juli oder der 1. August 1797)
wurden diverse Ländereien, darunter der Scharzhof in Luxemburg versteigert.
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